Projektbeschreibung


In der dörflichen Bebauungstruktur des Ortsteils Lieck bei Heinsberg wurde auf dem Grundstück eines ehemaligen Klosters der Neubau für ein gerontopsychatrisches Pflegeheim mit 80 Bewohnern in 68 Einzel- und 6 Doppelzimmer errichtet.
Die Anordnung der Baukörper berücksichtigt die angrenzende Bebauung und schließt den auf dem Grundstück vorhandenen Park mit ein. Freibereiche werden für Bewohner und Nachbarn an dem traditionsreichen Ort erhalten und neu definiert. Ein dem Eingang vorgelagerter Platz schließt die Dorfachse angemessen ab.

Der Baukörper gliedert sich in drei zweigeschossige Wohnbereiche und wird durch einen die zentralen Bereich für Anlieferung, Personal, Küche, Wäscherei verbunden. Ein Raum für Veranstaltungen steht dem Pflegeheim für die interne Nutzung, wie Cafeteria, Feiern und Fortbildungen wie auch für eine externe Nutzung wie Gottesdienste, Nachbarschafts- oder Bürgertreffen zur Verfügung ohne die Atmosphäre der Wohnbereiche einzuschränken. Die Verwaltung des privaten Betreibers ist in einem Staffelgeschoß untergebracht.

Die drei Wohnbereiche zeichnen sich nach außen durch eigenen Baukörper ab. Ein Wohnbereich besteht aus zwei Wohngruppe für zehn bis fünfzehn Bewohner. Die Wohngruppe ist der unmittelbare Lebensraum des Bewohners. Hier wird gegessen, gespielt, therapiert und gefeiert. Der Bewohner nimmt durch den direkten räumlichen Bezug zwischen Gruppenraum, offener Wohngruppenküche und Pflegearbeitsräumen am hauswirtschaftlichen Geschehen teil. Er fühlt sich innerhalb der kleinen überschaubaren Wohngruppe geborgen. Der Gruppenraum ist offen an die Flurbereiche angegliedert. Alle Flurbereiche sind natürlich belichtet und verfügen über Sitznischen für individuelle Rückzugswünsche.

Großzügige Pfosten-Riegelverglasungen ermöglichen Sichtbeziehungen zwischen den Bauteilen und Wohngruppen und zu den attraktiven Außenbereichen wie Vorplatz, Park und Terrassen. Kräfte Farbakzente versetzen den Innenbereichen in eine überraschend frische Stimmung. Warmen Materialien wie Eichenparkett- und Linoleumböden, Eichenhandläufen, lasierten Holzfenster und Buchenmultiplexeinbauten sorgen mit für eine behagliche Aufenthaltsatmosphäre.

Der sehr flächige Bau ermöglicht die Organisation aller Bewohnerbereiche auf zwei Ebenen. Alle Zugänge sind schwellenlos, zwei Fahrstühle dienen dem hauswirtschaftlichen Betreib und den Bewohner und Besucherverkehr. Die Bewohnerküchen, Flure und Aufenthaltsbereiche lassen genügend Bewegungsfreiräume auch für Rollstuhlfahrer zu. Tief heruntergezogenen Verglasungen ermöglichen Ausblicke auch im Sitzen und Liegen. Alle Bewohnerzimmer verfügen über ein barrierefreies Bad mit bodengleicher Dusche.

Das Farbkonzept schafft eine hohe Identifikation mit der Wohngruppe und ermöglicht eine leichte Orientierung ohne dabei an Krankenhausbau zu erinnern. Jeder Wohnbereich wird durch eine intensive Farbe, gezielt auf klar definierten Flächen eingesetzt, geprägt. Das Wechselspiel zwischen kräftigem Rot, Gelb oder Orange einzelner Wände, zurückhaltenden Grau- oder Weißtönen, Parkettböden und den farbigen Linoleumböden schaffte eine lebendige, die Sinne anregende Atmosphäre.

FS 12/08


Pflegeheime Kuijpers in Heinsberg Lieck
Neubau von einen Pflegeheim mit 68 Einzelzimmer und
6 Doppelzimmer, Verwaltung, Zentrale Küche und sechs Wohngruppenküchen, Wäscherei, Cafeteria
Nettogeschoßfläche: 4.228 m²
Bruttorauminhalt: 16.000 m³
Entwurf & Planung: 2002/2003
Bauzeit 1. BA: 02-10/2004
Bauzeit 2. BA: 01-09/2005
Bauherr: Pflegeheime Kuijpers, Heinsberg
Entwurf, Planung und Bauleitung: Kaiser Schweitzer Architekten
 
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